Geistliche Begleitung
Gott begegnen. Sich selbst begegnen.
Die Geistliche Begleitung richtet sich an Menschen, die sich nach Klärung und Vertiefung ihrer Gottesbeziehung sehnen. Im Zentrum stehen der persönliche Glaubensweg und die eigene geistliche Praxis. Es ist eine Möglichkeit, Fragen und Zweifeln im Glauben und im Leben nachzuspüren. Am Geschehen der Geistlichen Begleitung sind drei Personen beteiligt: Gott, der Übende und sein Begleiter. Es bedarf deshalb einer doppelten Empathie mit Verständnis für den Menschen und „Einfühlungsvermögen" Gott gegenüber.
Geistliche Begleitung ist ein aufmerksam-einfühlendes, hörendes und wahrnehmendes und unter Umständen auch konfrontierendes Mitgehen des Lebens- und Glaubensweges, den ein Mensch geht, bzw. von Gott geführt wird. Der Glaube an einen personalen Gott und die Bereitschaft, mit ihm in Beziehung zu gehen, sind Basis für diesen Weg. Meine Arbeit findet im Rahmen des römisch-katholischen Glaubens statt.
Für diese besondere Tätigkeit bringe ich folgende Aus- und Weiterbildungen mit:
- Geistliche Begleitung und personenzentrierte Gesprächsführung, Maihingen (D) (2000-2004)
- Akademische Expertin im Bereich Spiritualität in den psychosozialen Berufen, Sigmund-Freud-Universität, Wien (2020-2022)
- Geistliche Begleitung auf der Grundlage der Benediktusregel, Päpstliches Athenaeum Sant’Anselmo, Rom (2018-2021)
- Grundausbildung BerufungscoachingWaVe®, Univ.-Prof. Dr. Alexander Kaiser, Wien (2018-2020)
- Hagiotherapie, Gemeinschaft WuG, Zagreb (2000-2007)
- Biblisch-Therapeutischer Seelsorge, (CLS), (1997-1999)
- Grundstufe Theologischer Fernkurs, Theologische Kurse, Wien (1998-2000)
- Psychotherapie und Religion: Freund oder Feind; ARGE Bildungsmanagement, Wien
- Vertiefung für geistliche Begleitung, Innsbruck
- Regelmäßige Teilnahme an den Tagungen des Instituts für Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie (RPP), Wien
Leistungen
Glaube kann stärken und zerstören. Religion hat genau so viel Macht, dem menschlichen Leben Leiden aufzuerlegen wie seine Leiden zu lindern. Ein einseitiges bzw. verzerrtes Gottesbild – häufig aufgebaut durch Impulse in der Erziehung, geistlichen Strömungen und Bewegungen, der einseitigen Fokussierung auf Privatoffenbarungen oder einfach mangelndem katechetischen Grundwissen – wirkt sich auf die Lebensqualität und das geistliche Wachstum aus. Viele Menschen leiden v.a. unter Angst und Schuldgefühlen oder einer leistungsorientierten Frömmigkeit.
In der Begleitung soll eine gesunde Spiritualität aufgebaut werden, die dem Leben dient sowie Fruchtbarkeit und Wachstum ermöglicht. Es soll ein konkretes Glaubensleben entwickelt werden, das jeweils die individuelle Verfasstheit und die Rahmenbedingungen des Menschen berücksichtigt.
Für alle, die spüren, dass da noch mehr ist im Leben. Die Geistliche Begleitung unterstützt darin, Gottes Stimme zu hören und seine Zeichen deuten. Gott spricht dabei auch durch uns durch: in unseren Talenten und Gaben, in unseren Neigungen, Gefühlen und Sehnsüchten liegen Hinweise verborgen auf das, was Gott mit mir vorhat. Besonders wichtig ist Geistliche Begleitung in der Entscheidungsphase für einen Lebensstand: die Berufung als Ort der Hingabe im geistlichen Stand als Priester, gottgeweiht als Schwester oder Bruder, oder im Ehestand.
Diese Begleitung geschieht in größtmöglicher Freiheit und soll hin zu einer tragfähigen Entscheidung führen. Wohin ruft Gott mich? Was treibt mich wirklich an und erfüllt mich, tief und klar? Gleichzeitig wird die Motivation geklärt sowie die notwendige affektiver und spiritueller Reife und die Eignung für den jeweiligen Stand überprüft.
Die eigene Berufung zu finden ist das eine. Sie tatsächlich zu verwirklichen und zu leben, ist noch einmal etwas ganz Anderes.
Häufig ist unser Leben so von festen Denkmustern, Gewohnheiten, Glaubenssätzen, Rollen und Routinen geprägt, dass man aus dem Gleichgewicht gerät. Das Ziel ist nicht mehr klar oder hat an Anziehungskraft verloren. Krisen stellen sich gerne ein in Übergangssituationen, Verlusterfahrungen oder einer lebensgeschichtlich bedingten Ratlosigkeit, bei neuen Aufträgen, bei spirituellem oder seelischem Ausgebranntsein und bei Über- oder Unterforderung.
In der Begleitung wird die Ausrichtung der eigenen Lebensweise betrachtet und mit eigenen Wertevorstellungen abgeglichen, die Frage nach dem rechten Maß gestellt. Auch eine gesunde Balance zwischen den eigenen Grenzen und äußeren Rahmenbedingung wird gesucht.
Geistlicher Missbrauch basiert auf einer Verwechslung von geistlichen Personen mit der Stimme Gottes.Der Missbrauch verletzt die innere Freiheit, das Recht auf geistliche Selbstbestimmung, die persönliche Beziehung zu Gott und das Wachstum im Glauben. Ein geistlicher Missbrauch liegt immer dann vor, wenn Menschen unter Verweis auf religiös begründete Aussagen und Taten motiviert, unter Druck gesetzt oder gezwungen werden: unter anderem um Deutungen ihres eigenen Lebens zu akzeptieren sowie Handlungen zu vollziehen oder Entscheidungen zu treffen, zu denen sie selbst sich nicht frei entschließen würden. Auch der Bruch des Beichtgeheimnisses oder die Verletzung der seelsorglichen Schweigepflicht gehören dazu.
Geistlicher Missbrauch ist ein Missbrauch von Macht und des Gehorsamskonzepts, der in eine innere Gewissensnot, in Enge und Isolierung führen kann. Diese Form von Missbrauch findet in Gemeinschaften/Bewegungen, Orden, im Rahmen der geistlichen Begleitung oder Beichte, im Postulat/Noviziat oder bei geistlichen Events statt. Geistlicher Missbrauch führt zu einem Verlust der Autonomie, hat Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen und führt manchmal auch zur Beendigung der Beziehung mit Gott. Nicht selten sind Betroffene traumatisiert.
Gerne halte ich Vorträge und Workshops, Exerzitien oder Einkehrtage ab. Themen und Ablauf planen wir gemeinsam.